Vorträge am Ignaz

"Schafkopfen mit Jupiter"

Lateinisches Kabarett von Björn Puscha

Mit Björn Puscha – bekannt aus der BR-Sendung "Vereinsheim Schwabing" – kam am 17.11.23 erstmals ein Kabarett über die lateinische Sprache und den Alltag der Antike auf die Bühne des Ignaz. Latein und Lachen? Eine im Unterricht nur selten auftretende Paarung. Dem Kabarettisten, der selber ein Lateinschüler an einem humanistischen Gymnasium war, gelang es jedoch, das Publikum aus den Klassen 6 bis 10 mit einem kurzweiligen Programm auf eine humorvolle Reise in die römische Antike mitzunehmen. Sympathisch, mit Hut und Jeans outete er sich immer wieder als Schicksalsgenosse der Schüler/innen: Bei seiner ersten Begegnung mit Latein hatte er fenestra für einen "Fernseher" gehalten. Mitlachen konnten vor allem die, die des Bayerischen mächtig sind, neben Latein die "einzig wahre, göttliche Sprache".

Die phantastische Reise in die Antike beginnt damit, dass Björn im Münchner Olympiapark bei einem heftigen Gewitter einen lateinischen Fluch zum Himmel schickt und sich danach auf einer weißen Wolke wiederfindet, die ihn zu einer himmlischen Schafkopfrunde bringt: Caesar, Jesus und Jupiter, genannt "Tschuppi", sitzen beim Karteln zusammen. Tschuppi hatte sich gerade mal wieder in ein "Mordstrumm von Stier" verwandelt und lädt Björn mit einer unerwartet hohen Stimme an den Tisch. ("Die höchsten Götter haben die höchsten Stimmen." – Klar.) Björn wundert sich: "Warum spuits ihr nur zu dritt?" Tschuppi versteht wie selbstverständlich die göttliche Sprache "Boarisch" und erklärt: "Jesus spielt für zwei – seit der Kirchenspaltung."

Auf Björns Wunsch hin versetzt Jupiter ihn in das Rom der Antike, in das Jahr 44 v.Chr. kurz vor der Ermordung Caesars.

Verwandelt in einen echten Römer mit Toga und Sandalen berichtet der Kabarettist dann, wie er sich durch die Menschenmengen in den engen, stinkenden Gassen der Stadt drängt, wo man in Mietshäusern eng beieinander wohnt. Ein dringendes Bedürfnis führt ihn in eine öffentliche Latrine: Hier gibt's keine Trennwände und statt Klopapier auf einen Stock gespießte Schwämme, die man sich nach der Benutzung freundlich weiterreicht! Der Teilzeit-Römer Björn nimmt's gelassen: "Noli te cacare!" ("Scheiß da nix!"). In dieser Situation sind alle gleich – Politiker und Handwerker, Arme und Reiche.

Weiter geht's in den Circus Maximus. Auch das Szenario des dort stattfindenden Wagenrennens beschreibt er erfrischend anschaulich und mit schauspielerischem Talent: Die aufgeheizte Stimmung unter den Fans, die auf eine der Rennparteien gewettet haben und natürlich das Rennen selbst, in dem sich Pferdegespanne einen spannenden Kampf um den Sieg liefern. Am Ende gewinnen diesmal die "Blauen". Dass in München die "Blauen" die "Roten" besiegen, ist heutzutage ja kaum mehr vorstellbar!

Als Björn zum Theater des Pompeius kommt, ist Caesar (sprich "Kaisar") bereits ermordet worden, u.a. von Brutus, dem "Deppen". Allerdings stellt sich ziemlich schnell heraus, dass der erstochene Caesar in Wirklichkeit Tschuppi-Jupiter ist, der Björn als vierten Mann bei der himmlischen Schafkopfrunde braucht – wo weiterhin bayrisch gesprochen und lateinisch geflucht wird.

Danke, Björn, für das himmlische Vergnügen!

Anne Lexa

Carleton-Gertsch: She did it again…

New insights into the Irish flag.

In January Louise Carleton-Gertsch came again to our school to give a talk to our A-level students. Being a gifted and most knowledgeable speaker, she managed to shed some light on the UK’s and Ireland’s troubled past. She took her audience on a fascinating journey from the Celts to Brexit, and from the Great Famine to EU regulations affecting Northern Ireland. From now on, all our students will look differently at the Irish flag knowing that the colour orange stands for William of Orange and the Protestants whereas green symbolizes Catholic Ireland. In between, however the white colour, represents peace – the one aim all the Irish have been struggling for throughout history.

Marion Huber-Eck

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Alois Prinz über Franz Kafka

In kurzer Zeit uns Schüler:innen der Q12 so viel eigene Begeisterung für Kafkas Leben und Werk wie möglich zeigen und uns damit anstecken: Das war das selbstgesteckte Ziel von Alois Prinz, dem preisgekrönten Biographen und Autor, der am 11.01.2023 zu uns in die Ignaz-Aula kam. Mit einem wortgewandten und abwechslungsreichen Vortrag erzählte er uns von den familiären Bindungen und Abhängigkeiten Kafkas, seiner andauernden Versagensangst während der Schulzeit und der Unzufriedenheit als Angestellter einer Arbeiter-Unfallversicherung. Sehr anschaulich wurde, wie einsam sich Kafka gefühlt haben muss, da fast niemand aus seiner Familie oder seinem Bekanntenkreis ihn und seine Werke wirklich verstand, mit Ausnahme enger Freunde wie etwa Max Brod. Auch Kafkas langen Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit – von dem wir zuvor nur nebenbei gehört hatten – stellte Herr Prinz sehr eindrucksvoll dar, unterstützt durch Fiona, Magdalena und Feli, die kurze Texte Kafkas vortrugen. Obwohl Kafka am Ende seines Lebens an der Armutsgrenze lebte und schwer krank war, erreichte er doch, wovon er immer geträumt hatte: Ein selbstbestimmtes Leben, abseits von seinen Eltern und mit Dora Diamant, einer Frau, die er liebte und die ihn bis zu seinem frühen Tod 1924 pflegte.

Und auch Herr Prinz hat sein Ziel erreicht, denn nach diesem Vortrag wurde bei uns ein neues Interesse an Kafkas Leben und Werk geweckt, während wir gleichzeitig unsere Kurs-Lektüre "Die Verwandlung" aus einer neuen Perspektive betrachten können.

Xenja Steffen

Suchtprävention: Dominik Forster

Foto: Bianca Taube

Er war Junkie, Dealer und Häftling. Jetzt ist Dominik Forster bekannter Podcaster, Bestseller-Autor und begehrter Referent zum Thema Suchtprävention.

Eine Präventionsveranstaltung im herkömmlichen Sinn war das, was da in unserer Aula am 19. Januar 2022 stattfand, allerdings nicht. Dominik Forster hat die anwesenden Neunt-, Zehnt- und Elftklässler mitgenommen auf seinen persönlichen Weg durch die Hölle: Ein schwerer Unfall, der die Familie erschüttert, Mobbing, Alkohol, Drogen, härtere Drogen, Dealerei, Gefängnis, Obdachlosigkeit. Die schonungslose Offenheit und die knallharte Sprache des Referenten haben einen tiefen Eindruck bei den Zuhörern hinterlassen. Weil er es im Unterschied zu vielen anderen geschafft habe, aus der Hölle zurückzukehren, möchte der 34jährige seine Erfahrungen an Jugendliche weitergeben. Das, was ihm passiert sei, könne jedem anderen auch passieren.

Helmut Wahl: Die aktuelle und künftige Geldpolitik

Hat das Sparen eine Zukunft? Kann die Europäische Zentralbank in der heutigen Zeit noch das Inflationsziel sichern? Können wir der Geldpolitik der EZB noch vertrauen?

Zur Beantwortung dieser Fragen durfte sich das IGG glücklich schätzen Herrn Helmut Wahl, Mitarbeiter aus dem Stab des Präsidenten der Deutschen Bundesbank, am 02.02.2021 für einen Vortrag zur Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu gewinnen. Er führte die Schüler in einem kurzweiligen Vortrag durch die Ziele der Geldpolitik und deren aktuelle Entwicklungen sowie mit auf einen Ausblick in die neuen Welten niedriger Zinsen. Für die Schüler aus den Wirtschaftskursen der zwölften Klassen war es eine außerordentliche Möglichkeit die theoretischen Inhalte aus dem Unterricht mit dem Erfahrungsschatz des Bundesbankers zu verknüpfen. In der Schule und am heimischen Schreibtisch nahmen die Schüler dank der neuen Möglichkeiten des Distanzunterrichts gebannt teil und konnten dennoch aktiv Fragen stellen und nachhaken. Wir danken Herrn Wahl für diesen tollen Einblick in die Welt der Zentralbanker!

Mat

Nedžad Mocevic: Ein vielfältiges Online-Erlebnis!

Besondere Umstände benötigen besondere Maßnahmen. Daher beschloss das Projektseminar Religion unter der Leitung von Herrn Stefan Rütz, einen Online-Vortrag zu organisieren. Auf das Thema Vielfalt einigten wir uns sehr schnell und ein passender Referent wurde schnell gefunden: Herr Nedžad Moćević, Forscher an der FH Salzburg und selbstständiger Trainer und Berater im Bereich Interkulturalität und Diversität. Herr Christian Hlatky, Projektkoordinator des Bündnisses Die Vielfaltsgestalter Rosenheim, war uns dabei ein toller Unterstützer und half uns, die Zoom-Konferenz abzuhalten.

Aber was genau ist eigentlich Vielfalt? Oder was assoziieren Sie mit dem Wort, während Sie gerade dabei sind, diesen Artikel zu lesen? Überall schwingt heutzutage das Wörtchen Vielfalt mit, im Einkommen, in der körperlichen Befindlichkeit, ja sogar in der eigenen Herkunftsgeschichte. Die Welt ist bunt und durch das Internet werden uns viele Dinge wie beispielsweise andere Nationalitäten und Kulturen in Sekundenschnelle näher gebracht. Unsere ganze Gesellschaft ist vielfältig, in ständiger Bewegung und keiner gleicht dem anderen. Es gibt nun einmal keine allgemeine Universalschiene, die jedem Einzelnen passt. Daher sollten wir es akzeptieren, dass Vielfalt eben etwas ganz Normales ist. Vielleicht hilft es dabei auch die Perspektive zu wechseln und sich den Standpunkt von der anderen Seite anzusehen. Aber dazu muss eine Gesellschaft bereit sein, sie muss akzeptieren, dass keiner eben dem anderen gleicht und das auch ruhig gut so ist.

Das alles sind Denkanstöße, die uns Herr Moćević in dem Vortrag am 24.09.2020 mitgegeben hat. Vielfalt ist ein Thema, das uns alle betrifft und das wir nicht mehr länger ignorieren sollten. Aber ohne Zuhörer geht das natürlich nicht. Daher sind wir Ihnen unheimlich dankbar, dass Sie eingeschaltet haben, und hoffen, der Vortrag war genauso inspirierend für Sie wie für uns.

Marleen Lancioni und Angelika Niklaus

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Rainer Erlinger: Über die Bedeutung der Wahrheit

Am 19. Februar 2020 lud der Elternbeirat zu Vortrag und Diskussion mit Dr. Dr. Rainer Erlinger ein, der durch die Kolumne "Gewissensfrage" des SZ-Magazins bekannt ist. Thema war kein geringeres als die Bedeutung der Wahrheit.

Hier geht es zu seinem Internetauftritt!

Stefan Zippel: HIV und STDs

Wie jedes Jahr im Februar besuchte Herr Dr. Stefan Zippel, Poliklinik München, die Schüler*innen der 10. Jahrgangsstufe. Vier Schulstunden lang vermittelte er den Jugendlichen alles Wissenswerte über HIV und über weitere sexuell übertragbare Krankheiten (STDs). Zu diesem Vortrag kamen auch die Zehntklässler des SFGs.

Eine Reise durch die Provence

Am 17. Oktober 2019 hatten alle Schüler/innen des IGG, die Französisch lernen, die Möglichkeit, eine kleine Rundreise durch die Provence zu machen. Wie das möglich war?

Zu Gast in der Aula des IGG war Marie-Thérèse Jawurek, die in Grassau lebt und sich u.a. auch im Rahmen einer Städtepartnerschaft seit Jahren für die deutsch-französische Freundschaft engagiert. Zudem stammt sie, wie es der Zufall will, ursprünglich aus Epinal, der Stadt unserer französischen Partnerschule.

Madame Jawurek nahm uns auf eine wunderschöne (virtuelle) Reise mit, die von den Sehenswürdigkeiten wie Arles oder Avignon über den Duft des Lavendels und der Kräuter bis hin zu den dann ganz realen Geschmackserlebnissen von Oliven und Quiche reichte.
Die Schüler/innen ließen sich gern entführen, verfolgten die ganz auf Französisch gehaltenen Ausführungen mit großem Interesse, und alle bekamen ein wenig Sehnsucht nach Süden, Sonne und Meer.

Und was googelst du so?

"Was, wenn jeder in ein paar Jahren googeln kann, was du so bisher in deinem Leben gegoogelt hast?" – Tom Weinert nutzt solche und ähnliche Fragen, um uns klar zu machen, welche Informationen über uns im Netz gespeichert werden. Tom Weinert ist Polizeibeamter und Spezialist für den sicheren Umgang mit digitalen Medien – und regelmäßig Gast am Ignaz. Herr Weinert hat das neueste Smartphone, nutzt die gängigen Apps, kennt die aktuellen YouTube-Stars und ist bekennender "Zocker". Gerade deshalb erreicht er die Schüler mit seinen Tipps: regelmäßige Updates durchführen, mind. 16-stellige Passwörter verwenden, nicht genutzte Apps löschen, Zugriffsmöglichkeiten von Apps und Sprachassistenten einschränken – und niemals Texte oder Bilder versenden, die irgendwann peinlich werden könnten! Die Vorträge von Tom Weinert haben Erfolg: Auch diesmal ließ er sich von einem Schüler ein Smartphone geben, um zu demonstrieren, wie man auch im Sperrzustand über den Sprachassistenten an die Kontakte und Termine des Besitzers gelangt. Aber Siri antwortete diesmal nur: "Warum willst du das wissen?" Der Sechstklässler, der sein Smartphone zur Verfügung gestellt hatte, war vorbereitet: Er hatte Herrn Weinert schon in der 5. Klasse erlebt und danach sein Handy entsprechend eingestellt ...

TV-Physiker Harald Lesch am Ignaz!

Das ganze Universum in der Aula: Wenn Harald Lesch als Referent zusagt, sind viele Themen denkbar, über die der bekannte Professor sprechen könnte. Sein Wissensspektrum ist aus zahlreichen TV-Sendungen bekannt. Die Schüler, die ihn im Januar 2019 eingeladen hatten, wünschten sich gleich das große Ganze: das Universum. Das ist so groß, dass sich die Frage stellt, was das Universum eigentlich mit uns zu tun hat. Der Physiker und Philosoph Harald Lesch gab in unserer bis auf den letzten Platz besetzten Aula Antworten darauf. Er nahm Schüler, Lehrer und Eltern mit auf eine Reise bis an den Anfang des Universums und zeigte anschaulich, nach welchen Gesetzen sich das Universum seither entwickelt hat, wie unsere Galaxie, unser Sonnensystem, schließlich unsere Erde und wir selbst entstehen konnten und welche Kräfte des Universums unser tägliches Leben bestimmen. Ansonsten sei das Universum allerdings recht kalt und leer, fast schon langweilig. Aber die Beschäftigung mit dem Universum ist für Harald Lesch doch faszinierend. Aus der Perspektive des Universums habe man einen anderen Blick auf unsere Erde. "Man wünscht sich dann, dass die Menschen mit ihr so umgehen, dass wir noch recht lange von der Erde hinaus ins Universum blicken können."

Hier geht es zum Beitrag im OVB online vom 26.01.2019.