Religion und Ethik

Religionen begegnen!

Kochen wir im Ethik- und Religionsunterricht unser eigenes Süppchen? Zum Glück nicht! Denn unsere globalisierte Welt und die damit verbundene kulturelle Vielfalt unserer offenen Gesellschaft legen es nahe, auch ›andere‹ Religionen und Weltanschauungen kennenzulernen. Was liegt dabei näher, als miteinander ins Gespräch zu kommen? Interreligiöser Dialog ist wohl der erste Weg zu echtem Verständnis und jedenfalls der beste zu einer friedvollen Zukunft. Soweit die Theorie.

Nun zur Praxis: Der Lehrplan der siebten Jahrgangsstufe sieht die Beschäftigung mit dem Islam vor und im Lehrplan der neunten Jahrgangsstufe kommt dem Judentum – auch im Fach Geschichte – eine bedeutende Stellung zu. Für uns der perfekte Anlass, diesen Religionen im Rahmen einer Exkursion zu begegnen. Interessant ist dabei immer wieder festzustellen, wie groß die Gemeinsamkeiten sind. Immerhin haben Juden, Christen und Muslime in Abraham dieselben Wurzeln.

Moscheebesuch 2022/23

Am 23. November 2022 besuchten wir, die Klassen 7b und 7d, gemeinsam mit Herrn Rütz, Frau Koke und Frau Lobe die DITIB-Gemeinde im Aicherpark, die in einem alten Postgebäude untergebracht ist. Dort empfing uns Frau Karagöz herzlich und zeigte uns, wo wir unsere Schuhe abstellen sollten. Da die Moschee mit Teppichen ausgelegt ist, darf man sie nämlich nicht mit Straßenschuhen betreten. Frau Karagöz spielte uns im Gemeinschaftsraum zunächst eine kurze Reportage über eine Moschee in Köln vor. Im Anschluss besichtigten wir die verschiedenen Räumlichkeiten der Moschee: zuerst einen kleinen Raum (die sogenannte „Kindermoschee“), in dem muslimische Mädchen und Jungen auch Arabisch lernen können; anschließend den Gebetsraum der Frauen, der durch eine Tür mit dem Gebetssaal der Männer verbunden ist. In letzterem befindet sich eine Gebetsnische, die nach Mekka ausgerichtet ist. Dort setzten wir uns auf den Boden und hörten gebannt zu, wie der Imam (Vorbeter) ein paar Verse aus dem Koran vortrug. Wir durften dann jede Menge Fragen stellen, die uns Frau Karagöz und der Imam beantworteten. Gegen Ende unseres Besuchs gingen wir wieder in den Gemeinschaftsraum, wo wir mit Lebkuchen, türkischen Spezialitäten und schwarzem Tee verköstigt wurden. Herr Rütz überreichte Frau Karagöz noch ein kleines Dankeschön und wir verabschiedeten uns von allen, die dort ehrenamtlich arbeiten und uns so freundlich mit Essen und Trinken versorgten.

Es war eine interessante Exkursion in ein islamisches Gotteshaus und wir haben viel dabei gelernt!

Valentina Grünäugl, Luisa Peter und Helena Urian (7d)

Besuch der Salzburger Synagoge 2016/17

Wer kann schon von sich behaupten, jemals einem so quicklebendigen und hochbetagten Mann von 103 Lebensjahren begegnet zu sein? Klasse 9b kann es. Seit ihrem Besuch der Salzburger Synagoge am 26. Januar 2017. Marko Feingold, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, ist – das war unser Eindruck – Geschichte in Person. Und so überraschte es nicht, dass bei unserem Besuch gar nicht so sehr die Synagoge im Vordergrund stand, sondern sein Leben und seine Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus. Herr Feingold überlebte vier Konzentrationslager und sprüht (dennoch?) vor Lebensmut, Optimismus und Humor. Auch dies ist uns im Gedächtnis geblieben: Eindrücklich warnte Marko Feingold vor den Gefahren der Diktatur. Es gebe nichts Besseres als die Demokratie, sagte er.