Astronomie

Ausrüstung

Visuelle Beobachtung in Kleingruppen

  • Das IGNAZ verfügt über vier baugleiche Newton-Teleskope in Dobson-Montierung, die einen intuitiven Zugang zur Himmelsbeobachtung ermöglichen (links-/rechts drehen und auf-/ab schwenken). An jedem Teleskop können bis zu drei Schülerinnen und Schüler gemeinsam beobachten (aus dem Wahlfach Astronomie, dem Projekt-Seminar "Astronomie am IGNAZ" und dem Oberstufenkurs Astrophysik).
  • Mit einer Teleskopöffnung von 200mm können verschiedenste astronomische Objekte gefunden und beobachtet werden: Mond; Planeten; Doppelsternen; Kugelsternhaufen (z.B. Herkuleshaufen); galaktische Nebel (z.B. Orionnebel); helle planetarische Nebel (z.B. Ringnebel); helle Galaxien (z.B. M81, M101, M51).
  • In jedem Zubehör-Koffer sind 5 Okulare mit Brennweiten von 6, 9, 15, 20 und 32 mm enthalten (für Vergrößerungen von 200-fach bis 38-fach), sowie zwei Neutralfilter zur Dämpfung des hellen Mondlichts.
  • Das Auffinden von Objekten erfolgt mit dem Deep-Sky Reiseatlas und dem dazu abgestimmten Fadenkreuz-Sucher (TELRAD), dessen Bedienung den Kindern intuitiv gelingt. Das Lesen des Atlas erfolgt mit einer schwachen Rotlichtlampe, wodurch die Dunkel-Adaption der Augen erhalten bleibt.
  • Damit von der Ausrüstung nichts verloren geht, gehört zu jedem Teleskop ein Klapptisch und eine helle Stirnleuchte für den Auf- und Abbau.
  • Für helle Objekte wie Planeten und den Mond können wir bequem von den Schulhöfen aus beobachten. Die schwachen Deep-Sky-Objekte erfordern allerdings dunklen Landhimmel. Deshalb ist die gesamte Ausrüstung leicht zu unseren Beobachtungsplätzen im Umland zu transportieren.

Astrofotografie

In der Astrofotografie arbeitet man mit Belichtungszeiten im Bereich von Minuten statt mit Sekundenbruchteilen, wie es bei der Fotografie im Tageslicht der Fall ist. Während dieser Zeit dreht sich die Erde so weit, dass sich bei den hohen Vergrößerungen des Teleskops die punktförmigen Sterne zu Strichen verziehen. Die Montierung des Teleskops muss also diese Bewegung ausgleichen können. Dazu erfordert es hochwertige Ausrüstung, exakte Arbeitsweise und Verständnis der Zusammenhänge.

Das IGNAZ besitzt eine derartige parallaktische Montierung: Eine Skywatcher EQ6-R Pro, die für fotografische Zwecke Teleskope mit einer Masse von bis zu 12kg tragen kann. Die komplexen Einstellungen am Teleskop werden bei jeder Fotosession von den Schülern selbst vorgenommen – natürlich unter Anleitung. Sie erwerben dabei Kenntnisse über Himmelsmechanik, optische Eigenschaften, Umgang mit empfindlichen Instrumenten, Automatisierung und Datenerfassung.

Für hochwertige Aufnahmen, wie im Kalender des P-Seminars "Astronomie am IGNAZ III", sind für ein Einzelbild bis zu 50 Aufnahmen mit einer Gesamtbelichtungszeit von über zwei Stunden erforderlich. Zusätzlich war für die spätere Bildbearbeitung das Generieren von Korrekturbildern zum Beheben von Pixelfehlern und Bildrauschen eine Herausforderung. Die Bildbearbeitung erfolgte mit Spezialsoftware, in der die Aufnahmen überlagert, gemittelt und geglättet wurden.

Unser Hauptteleskop für Astrofotografie ist ein Newton-Reflektor mit 200mm Öffnung und einer Brennweite von 1000mm. Für die Aufnahmen der schwachen Strukturen steht eine gekühlte Astrokamera mit großem Chip zur Verfügung (ASI294MC Pro). Mit dieser Kombination lassen sich Bilder von Galaxien, Kugelsternhaufen und galaktischen Nebeln erstellen.

Außerdem gibt es für Aufnahmen mit großem Bildfeld einen kurzbrennweitigen Refraktor (70 mm Öffnung, 474mm Brennweite) und für Maximalvergrößerung das klassische Schulteleskop Celestron C8, ein Schmidt-Cassegrain Teleskop mit 2000mm Brennweite.

Erste Erfolge bei der Fotografie der Sonne hatten wir bei der letzten partiellen Sonnenfinsternis und der Aufnahme von Sonnenflecken. Unser nächstes Ziel ist die Struktur der Sonnenoberfläche und seitliche Ausbrüche, die wir im Licht der Wasserstofflinie H-alpha fotografieren wollen.

Leihteleskope für Zuhause

Während des Lockdowns 2020 hat das P-Seminar "Astronomie am IGNAZ II" fünf ältere Teleskope aus Schulbesitz und Leihgaben so ausgestattet, dass diese zuhause für Mond- und Planetenbeobachtungen sowie für helle Deep-Sky-Objekte genutzt werden können.
Die Teleskop-Öffnung sind parallaktisch montiert und die Öffnung reicht von 70mm bis 114mm. Die Teleskope sind mit Okularen für unterschiedliche Vergrößerungen ausgestattet, ein Neutralfilter zur Mondbeobachtung liegt ebenfalls bei. Das Buch "Sky Scout" aus dem Oculum-Verlag erklärt die Orientierung am Himmel und hilft beim Auffinden der besten Objekte.

Die Leihteleskope sind fester Bestandteil unseres astronomischen Angebots und können von Teilnehmern des Wahlfachs Astronomie und des Oberstufenkurses Astrophysik nach entsprechender Unterweisung entliehen werden.

Wichtig: Die Teleskope werden nur gegen die schriftliche Bestätigung verliehen, dass sie nicht tagsüber und insbesondere nicht zur Sonnenbeobachtung genutzt werden.