Astronomie

Projektseminar 2018/20

Eine Rundreise durchs All!

"Astronomie am IGG" — Als wir diesen Titel unter all den anderen P-Seminar-Vorschlägen lasen, begann in unseren Gedanken bereits eine kleine Rundreise durchs Weltall. Wir dachten an den Mond, planetarische Nebel, unzählige Sterne … — eine Vorstellung, die sich bestätigen sollte.

Unsere erste Beobachtung war nicht nur für das Teleskop, sondern auch für uns das "first light". Obwohl das Motiv – der zunehmende Halbmond – zunächst wenig aufregend klingen mag, wurde es zu einem Höhepunkt des P-Seminars, da wir die Krater des Mondes sahen und auch in spektakulären Aufnahmen (sogar mit dem Handy) fotografieren konnten.

Die Reise durch den nächtlichen Sternenhimmel setzte sich mit weiteren Highlights fort. Bei der nächsten Beobachtung machten wir einen weiten Sprung von dem uns am nächsten gelegenen Objekt hinaus in Bereiche jenseits unseres Sonnensystems, den Deep-Sky Winterobjekten. Besonders einprägsam hierbei waren der filigrane Orion-Nebel – wenn auch "nur" in schwarz-weiß – und der bekannteste Sternhaufen des Nordhimmels, die Plejaden, der sich beim Blick durchs Teleskop tatsächlich als Ansammlung unzähliger funkelnder Sterne herausstellte.

Über Saturn und Jupiter machten wir uns im Sommer auf den Rückweg zur Erde, wobei wir dank des klaren Nachthimmels die Cassini-Teilung der Saturn-Ringe und die Wolkenbänder des Jupiter erkennen konnten. Mit der Beobachtung der partiellen Mondfinsternis im Juli waren wir wieder am Anfang unserer Astro-Rundreise angelangt.

Unsere Erlebnisse bestanden jedoch nicht ausschließlich aus einer visuellen Rundreise durchs Weltall, sondern auch aus mehreren tatsächlichen Exkursionen auf der Erde. Zum einen besichtigten wir die Astro-Ausstellung der ESO-Supernova in Garching, wo uns unter anderem eindrücklich die Größenverhältnisse der astronomischen Objekte veranschaulicht wurden, zum anderen die Sternwarte Rosenheim mit einem großen Profi-Teleskop und zahlreichen Tipps zur Orientierung an Sternbildern. Im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt erhielten wir einen exklusiven Einblick in die Kontrollräume für Satelliten und für einen Teil der ISS.

Auch wenn die beiden außergewöhnlichen Beobachtungen der totalen Mondfinsternis und des Merkurtransits wetterbedingt nicht wie geplant stattfinden konnten, bildeten auch diese einen Teil unserer einprägsamen Erinnerungen. Nebenbei lernten wir beim Umgang mit Teleskopen auch folgende Lebensweisheit: "Dreh nie an einer Schraube, wenn du nicht genau weißt, was danach passiert" (D. Lentz). All diese großen und kleinen unvergesslichen Erlebnisse werden uns immer an das sehr gelungene P-Seminar "Astronomie am IGG" erinnern.

Deborah Bacher und Sophia Lechler

11.11.19: Merkur-Transit

In diesem Jahr war ein sehr seltenes Himmelsschauspiel zu verfolgen. Mit bloßem Auge nicht sichtbar zog der Planet Merkur am 11.11.19 direkt vor der Sonne vorbei. Im Fachjargon wird das als Merkur-Transit bezeichnet. Zu diesem besonderen astronomischen Ereignis luden wir, das P-Seminar Astronomie, die Schulgemeinschaft zu einer gemeinsamen Live-Beobachtung in Raum A207 ein. Merkur ist der kleinste und sonnennächste Planet und überholt alle 116 Tage auf seiner Innenbahn die Erde. Geschieht das in der Nähe der Schnittlinie zwischen Merkur- und Erdbahnebene, wird seine Wanderung von der Erde aus sichtbar. Zuletzt war dies vor drei Jahren der Fall, am 9. Mai 2016. In einem Jahrhundert geschieht das etwa dreizehn- bis vierzehnmal. Es ist also viel seltener als eine Mond- oder Sonnenfinsternis.

Der diesjährige Transit begann zur Mittagszeit. Nachdem wir den genauen Ablauf schon mehrmals geprobt hatten, bauten wir die Teleskope mit Sonnenfiltern auf und bereiteten alles vor, natürlich auch für Fotos vom Merkurscheibchen!

Um 13.20 Uhr war Einlass. Viele Zuschauer, Schüler und Lehrer fanden sich ein. Alle waren neugierig darauf, das Bild, das vom Teleskop live auf den Beamer übertragen wurde, an der Wand zu sehen. Dieser Höhepunkt des astronomischen Jahres wurde jedoch überschattet, als der Himmel sich zunehmend bewölkte. So mussten wir auf einen von uns geschalteten Live-Stream umsteigen und konnten den Merkur-Transit nur darüber verfolgen.

Ab 13.35 Uhr tauchte Merkur vor der Sonne auf: eine winzige schwarze Scheibe, im Durchmesser nur ein Zweihundertstel des Sonnendurchmessers. Faszinierend für uns war dabei, wie schnell sich Merkur bewegte. In jeder Sekunde 48 Kilometer weit auf seinem Weg um die Sonne. Während dieses Spektakels dienten wir als Ansprechpartner und führten viele lebhafte Diskussionen, die sich auch aus unserer automatisch ablaufenden Präsentation ergaben.

Wir hoffen, es hat allen Besuchern genauso viel Spaß gemacht wie uns. Der nächste Merkur-Transit findet nämlich erst am 13. November 2032 statt.

Konstantin von dem Knesebeck

13.09.19: Aerospace im DLR Oberpfaffenhofen

Am Morgen des 13. September traf sich das P-Seminar Astronomie vollzählig zur Exkursion in das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Oberpfaffenhofen südwestlich von München. Nach langer Anfahrt folgte zunächst eine ca. 40-minütige Führung durch das dortige German Space Operations Center (GSOC), das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum, welches sowohl das europäische Columbus-Modul der ISS als auch verschiedene (Forschungs-)Satellitenmissionen betreut. Hierzu wurde uns im Foyer zunächst anhand eines Modells der grundlegende Aufbau der Internationalen Raumstation ISS erklärt. [...]

Im Anschluss daran erhielten wir in einem 1:1-Modell des Columbus-Moduls einen realistischen Eindruck von der räumlichen Begrenztheit und den Arbeitsbedingungen; überdies wurden uns anschaulich sowohl die Innenausstattung als auch das Lagerungssystem und Teile des technischen Equipments gezeigt. [...]

Daraufhin begaben wir uns zur Besucherbrücke und erhielten einen sehr guten Blick auf die vier großen Kontrollräume des GSOC. In diesem Zusammenhang wurde uns zunächst die Aktivität im Columbus-Kontrollraum näher erläutert. Im Schichtbetrieb wird hier rund um die Uhr die Funktionsfähigkeit des Moduls überwacht, tagsüber Kontakt zu den Astronauten gehalten und, falls erforderlich, Unterstützung bei den vielfältigen naturwissenschaftlichen Versuchen geleistet.

Die große Attraktion war die Live-Übertragung sowohl der arbeitenden Astronauten als auch der Außenaufnahmen der ISS. Am Schluss informierte uns unser Führungsleiter über die für eine Anstellung im GSOC erforderliche Berufsausbildung: Ein naturwissenschaftliches Studium ist Voraussetzung; im Anschluss erfolgt eine neunmonatige Ausbildungsphase für die Arbeit im Kontrollraum.

Nach der Mittagspause in der DLR-eigenen Cafeteria folgte mit Blick auf den Sonderflughafen Oberpfaffenhofen eine ca. 45-minütige Führung durch den Hangar der Abteilung Flugexperimente (FX), deren Hauptattraktion mehrere Forschungsflugzeuge bildeten. Unser Guide erklärte uns verschiedene Anforderungsbereiche wie atmosphärischen Messungen und Fernerkundung der Erdoberfläche, z.B. dem Gefriergrad von Permafrostböden. [...]

Weltweite Aufmerksamkeit bekamen die Messungen der DLR, die nach dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im April 2010 zur Aufhebung des europaweiten Flugverbots aufgrund von Aschepartikeln in der Atmosphäre führten. Damit endete unsere Tour zwar pünktlich, aber aufgrund einer Streckensperrung wurde die Rückfahrt noch deutlich länger als die Anfahrt!

Deborah Bacher

Den vollständigen Exkursionsbericht gibt es hier zu lesen! [201 KB]

Astronomie in den Sommerferien 2019

In den Sommerferien versuchen die meisten Schüler sicher die Schule zu verdrängen, aber vom Astroteam des IGG wurden weiter interessiert Sterne und Planeten beobachtet. Einige Schüler des P-Seminars Astronomie durften sich über die Sommerferien Teleskope ausleihen und erweiterten ihren astronomischen Horizont nach Lust und Laune.

Mir diente mein Zimmer als improvisierte Sternwarte, um Jupiter und Co. zu beobachten. Ich konnte mir ein Linsenteleskop mit 90 mm Durchmesser und 910 mm Brennweite ausleihen und mit dem Smartphone Fotos von Jupiter mit seinen Monden machen, sowie Aufnahmen vom Vollmond mithilfe eines Mondfilters erstellen. Die Ausrüstung war gut für die Mond- und Planetenbeobachtung geeignet und mir haben die Beobachtungen sehr viel Spaß gemacht. Ohne astronomische Ausrüstung, nur mit bloßem Auge, konnte ich am Nachthimmel den Meteorschauer der Perseiden Mitte August genießen, wenn auch durch das helle Mondlicht in diesem Jahr nur wenige Sternschnuppen zu erkennen waren.

Jetzt zurück im Schulalltag werden in den Seminartreffen auch wieder gemeinsame Projekte geplant, um die Winterobjekte zu beobachten und uns auf den Transit des Merkurs vor der Sonne am 11.11.2019 vorzubereiten. Mehr dazu in Kürze in diesem Blog ...

Paul Fornoff

28.06.19: Der Göttervater und der Herr der Ringe

Zum ersten Mal trafen wir uns bei sommerlichen Temperaturen zu einer Beobachtung der must-sees des Nachthimmels. Weil die Nächte im Sommer verhältnismäßig kurz sind, versammelten wir uns erst nach 22:00 Uhr am gewohnten dunklen Feldweg.

Nach dem bereits routiniert ablaufenden Aufbau der Teleskope war unser erstes Ziel der größte Planet unseres Sonnensystems: Jupiter. Aufgrund der vorteilhaften Sichtverhältnisse waren die beeindruckenden Details des Jupiters gut erkennbar. Dazu zählen zum einen die charakteristischen Äquatorstreifen, längliche Wolkenbänder mit starken Winden, und zum anderen der große rote Fleck, ein dauerhaft vorhandener Wirbelsturm (Größe: zwei Erddurchmesser!). Auch die vier größten der insgesamt 79 Jupitermonde (Europa, Callisto, Ganymed, Io) waren unschwer zu erkennen, wobei Io nach kurzer Zeit auf seiner Umlaufbahn hinter dem Zentralplaneten verschwand.

Danach ging es nach einem Abstecher beim Kugelsternhaufen M4 im Sternbild Skorpion weiter zum zweitgrößten Planeten des Sonnensystems: Saturn. Am faszinierendsten hierbei war sein ausgeprägtes Ringsystem, hauptsächlich bestehend aus Staub und anderen kleinen Partikeln.

Als um 24:00 Uhr die Beobachtungsnacht endete, hatten wir zwar nur drei der zehn potentiellen Ziele für diese Nacht tatsächlich anvisiert, dafür aber mit ausreichend Beobachtungszeit und der Möglichkeit, dasselbe Objekt durch verschiedene Teleskope zu sehen. Auch wenn jedes Kind schon weiß, wie die großen Planeten aussehen – sie live zu beobachten war wirklich faszinierend!

30.03.19: Tag der Astronomie an der TH Rosenheim

Foto mit freundlicher Genehmigung von Herrn Prof. Junker.

Für alle Stern- und Weltrauminteressierten war der 30. März 2019 ein mit Freude erwarteter Tag. Viele Sternwarten öffneten deutschlandweit im Rahmen des Tags der Astronomie ihre Türen für die Öffentlichkeit, darunter auch die Sternwarte der TH in Rosenheim. Herr Prof. Junker gab zu diesem Anlass eine umfassende Führung durch den winterlichen Himmel, inklusive aller Sternbilder und Himmelskörper, die man kennen sollte. Die ISS zog zweimal planmäßig ihre Bahn und ließ sich mit bloßem Auge erkennen. Außerdem konnten die Besuchern durch das große Teleskop der Sternwarte mit 4000mm Brennweite einen genaueren Blick auf besondere Objekte werfen.

Um auf den erwarteten großen Besucherstrom vorbereitet zu sein und um auch mehrere Objekte gleichzeitig anvisieren zu können, hatte Herr Prof. Junker über Herrn Lentz bei unserem Projekt-Seminar angefragt, ob ein paar Schüler Lust und Zeit hätten, ihn zu unterstützen. So kam es dazu, dass wir (Nele, Anna, Chiara) sowie Herr Lentz am frühen Abend auf der Dachterrasse der TH mit einem 8‘‘ Spiegelteleskop auf Dobson-Montierung und einem parallaktisch montierten 70mm Linsenteleskop Stellung bezogen.

Flugbahn der Internationalen Raumstation ISS. Grafik erstellt mit freundlicher Unterstützung durch "www.heavens-above.com".

Wir Schülerinnen waren verantwortlich für Aufbau, Anvisierung und regelmäßige manuelle Nachjustierung des Spiegelteleskops. Im Laufe des Abends konnten wir so über einhundert großen und kleinen Sternenfreunden zunächst die Plejaden und später auch den Orionnebel zeigen.

Zusammenfassend können wir sagen, dass das Event eine tolle Erfahrung war, aus der wir sehr viel mitgenommen haben. Nicht nur macht es Spaß anderen Astronomie-Interessierten verschiedene Himmelsobjekte zu zeigen und sich mit ihnen über die Wunder des Himmels zu unterhalten, sondern es ist auch immer wieder höchst spannend und informativ Herrn Prof. Junkers Ausführungen zu lauschen. Wir haben gerne bei diesem Astronomie-Event mitgemacht und hoffen, bald wieder einmal mit dabei zu sein.

Falls auch ihr einmal bei einer von Prof. Junkers Führungen dabei sein wollt, könnt ihr dies jeden Montagabend bei klarem Himmel. Mehr Infos dazu stehen auch auf der Website der Sternwarte Rosenheim, auf der ihr auch den Newsletter der Sternwarte abonnieren könnt.

Chiara Ginder, Nele Freiberger

23.03.19: Deep-Sky-Beobachtung

Am Samstag, den 23.03.2019, traf sich das P-Seminar Astronomie zu einer Deep-Sky-Beobachtung auf unserem Beobachtungsplatz bei Großkarolinenfeld. Für Nicht-Astronomen: Als „Deep-Sky“ bezeichnet man Objekte außerhalb unseres Sonnensystems. Wir nutzten das letzte Tageslicht zum Aufbau unserer fünf Teleskope und bildeten Zweiergruppen für die Beobachtung. Zuerst wurde die Ausrichtung aller Teleskope und ihrer Sucher am hellen Sirius kontrolliert und angepasst. Nach einer kurzen Orientierungsphase an den Wintersternbildern versuchten wir den Doppelstern Mizar/Alkor – der zweite Deichselstern im Großen Wagen – aufzulösen. Mit dem Fernglas gelang dies allen, einige konnten den zweiten Stern sogar mit bloßem Auge sehen. Aber nur das Teleskop enthüllte, dass es sich in Wirklichkeit um ein Dreifachsystem handelt! Weiter ging es zu den offenen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden im Stier – im Fernglas und im Teleskop wunderschöne Ansammlungen von Sternen.

Die Meinungen gingen auseinander, ob dies die schönsten Objekte waren oder der Orionnebel, der hellste Nebel am Nordhimmel, den wir im Anschluss in allen Teleskopen fanden und untereinander verglichen. Die verschiedenen Farben von Sternen konnten wir uns ebenfalls im Orion an den Riesensternen Rigel und Beteigeuze erkennen. Dies liegt an der Oberflächentemperatur der Sterne, so leuchtet Beteigeuze mit einer Temperatur von ca. 3.500 Kelvin rötlich, während Rigel mit einer Oberflächentemperatur von ca. 11.000 Kelvin bläulich bis weiß leuchtet. Zum Schluss suchten wir noch den Doppelstern Castor und den Sternhaufen Messier 35 im Sternbild Zwillinge auf. Damit endete unser Beobachtungsabend, da der Mond aufgegangen war und es zu hell für die schwachen Deep-Sky-Objekte wurde. Fazit: Kalt war’s, schön war’s!

Emma Heimbeck, Jakob Hasche

26.02.19: Informationsabend am IGG

Am Dienstag, den 26. Februar, fand am Ignaz-Günther der Infoabend für die zukünftigen Fünftklässler statt. Wir vom P-Seminar Astronomie waren natürlich auch dabei und beschlossen, einige Grundlagen der Astronomie und einen Überblick unserer bisherigen Aktivitäten zu präsentieren. Was auch nicht fehlen durfte, waren natürlich unsere Teleskope, die wir zuvor aufgebaut haben: je ein Spiegelteleskop (rot), ein Linsenteleskop (weiß) und ein katadioptrisches Teleskop (schwarz), das Spiegel und Linsen kombiniert (s. Foto unten). Ein Blick auf die Tafel zeigte den selbstgemalten Sternenhimmel mit den wichtigsten Sternbildern der Nordhalbkugel. Wir hoffen, wir konnten den zukünftigen Schülerinnen und Schülern, sowie ihren Eltern einen interessanten und informativen Einblick in die Astronomie am IGG geben!

14.02.19: "clear sky" in der Sternwarte Rosenheim

Was darf bei unserem P-Seminar Astronomie natürlich nicht fehlen? Ein Besuch der Sternwarte an der Fachhochschule Rosenheim! Wir haben lange auf gute Wetterbedingungen gewartet und am 14. Februar gab es endlich "clear sky". Wir trafen uns mit Astronomieprofessor Herrn Junker und – warm eingepackt – ging es auf das Dach der FH zur großen Kuppel.
Zuerst halfen alle zusammen, denn es mussten Vorhänge um den Beobachtungsplatz gezogen werden, damit unsere Augen nicht vom hellen Licht der Stadt geblendet werden. Dann ging es schon los mit dem Crashkurs über Sterne und Sternbilder. Herr Junker zeigte uns laserunterstützt und mit vielen Merkhilfen die bekannten Sternbilder, wie den großen und den kleinen Wagen und den Polarstern. Dann aber weiter ins Unbekannte, von Cassiopeia über Andromeda und Perseus zum Orion. Nebenbei identifizierten wir auch helle Sterne wie Beteigeuze und Aldebaran.
Uns schwirrte der Kopf und dann waren auch deutlich längere Erklärungen notwendig, um uns anschaulich darzulegen, dass und warum eine vollständige Drehung der Erde um die eigene Achse eben nicht 24 Stunden, sondern nur 23 Stunden und 56 Minuten dauert.
Zum Schluss durfte natürlich ein Blick durch das XXL-Teleskop mit vier Metern Brennweite nicht fehlen. Auf der Liste der Objekte standen der Orionnebel, die Plejaden und der zunehmende Mond.

Es war faszinierend, einen Sternhaufen mal von "ganz nah" zu sehen und die vielen einzelnen Sterne zu erkennen. Beim Blick durch das Teleskop konnte man beim Mond großflächige Mare und winzige Krater erkennen und wir durften das Teleskop sogar selbst mit Hilfe einer Fernbedienung am Terminator – der Grenze zwischen unbeleuchteter und beleuchteter Mondoberfläche – entlangführen.
Der Besuch hat uns unsere ersten Deep-Sky-Objekte gezeigt, die Orientierung am Winterhimmel ermöglicht und scheinbar sicheres Wissen über den Haufen geworfen (23h 56min!). Wir freuen uns schon auf einen zweiten Besuch!

06.02.19: Besuch der "ESO Supernova" Garching

Am 06.02.19 machten sich das vollzählige P-Seminar Astronomie schon am Vormittag auf den Weg, um die "ESO Supernova" im tief verschneiten Garching auf dem Gelände der TU München zu besuchen. Die Zugfahrt verlief beinahe reibungslos – auch wenn der Umstieg am Marienplatz manche Teilnehmer vor einige Herausforderungen stellte –, sodass uns vor Ort sogar noch Zeit für einen Abstecher zu den Rutschen in der Fakultät für Mathematik blieb.
Am Anfang der Führung informierte uns Wolfgang, unser Guide, über das "European Southern Observatory" (ESO) im Allgemeinen und erklärte, dass diese aus einem Zusammenschluss vieler europäischer Staaten zur Erforschung des Sternhimmels und der Himmelskörper, interstellarer Nebel und vieler weiterer faszinierender Objekte besteht. Wegen der hohen Lichtverschmutzung in Mitteleuropa befinden sich sämtliche Teleskope der ESO in der Atacama Wüste Chiles.

Im weiteren Verlauf der Führung wurden uns viele interessante Fakten zu unserem Sonnensystem mit dessen Planeten, Sternen, Galaxien sowie dem momentanen Stand der Weltraumforschung nahegebracht. So erfuhren wir beispielsweise auch, auf welche Weise das Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße zum ersten Mal beobachtet werden konnte oder welche Herausforderungen die Erforschung des Mars mit sich bringt.
Im Anschluss der Führung hatten wir die Möglichkeit an einem Workshop teilzunehmen, in dem wir mit Lichtquellen, Linsen und Spiegeln Experimente zum Sammeln von Licht durchführen konnten.

Der letzte Teil unseres Ausfluges bildete eine faszinierende Planetariumsshow: Zuerst wurden von einem Mitarbeiter Sternbilder der nördlichen und südlichen Hemisphäre erklärt, gefolgt vom Film "Europe to the Stars", in dem die Geschichte, bisherige Forschungen und geplante Projekte der ESO erklärt wurden.
Damit endete die kurzweilige und durchaus anstrengende Exkursion und wir begaben uns voll neuer Eindrücke und inspiriert von unseren Entdeckungen wieder auf den Rückweg nach Rosenheim, bei dem tatsächlich alle Teilnehmer die richtigen Haltestellen fanden.

Deborah Bacher, Amelie Wiens

21.01.19: Totale (Mond)Finsternis!

Am Montag, den 21.01.2019, war ein seltenes Naturschauspiel zu beobachten: eine totale Mondfinsternis, wie sie das nächste Mal erst wieder am 31.12.2028 zu sehen sein wird. Ein Ereignis also, das man nicht leichtfertig verpassen sollte. Von 4.30 bis 6.40 Uhr sollte das Spektakel zu sehen sein, weshalb wir, das P-Seminar Astronomie, in Kauf nahmen, sehr früh aufzustehen, um alle Phasen der Finsternis beobachten zu können.
In der Umsetzung sah es dann so aus, dass sich zwölf Projektteilnehmer mit ihrem Seminarleiter um drei Uhr morgens bei Minusgraden auf den Weg zu einem abgelegenen Feld in Großkarolinenfeld machten, um ihre Teleskope aufzubauen.

Denn weder von der eher schlechten Wetterprognose, noch von der Kälte hatten wir uns abschrecken lassen und mit viel Hoffnung ging es los. Doch leider kam es, wie es kommen musste, und der Himmel klarte nicht auf. Eine große Enttäuschung für alle Teilnehmer, wie man sich vorstellen kann. Waren alle Vorbereitungen und Mühen nun umsonst gewesen? Wir sagen: Nein! Denn auch, wenn es natürlich wahnsinnig schade ist, dieses Ereignis nicht mit eigenen Augen gesehen zu haben, haben wir trotzdem unsere Erfahrungen gemacht. Zu nachtschlafender Zeit mit Gleichgesinnten bei völliger Stille auf einem einsamen, dunklen Feldweg den wolkenverhangenen Himmel abzusuchen war definitiv Neuland.

Aber auch, dass ein Klapptisch für die Kleinteile der astronomischen Ausrüstung hilfreich wäre und dass Fahrgemeinschaften besser geplant werden sollten, haben wir uns gemerkt. Und Miriam wird sich bei der nächsten Beobachtung hoffentlich eine Schneehose anziehen.
Nun gehen wir mit neuer Motivation unser nächstes Projekt an, bei dem wir hoffentlich etwas mehr Glück mit dem Wetter haben werden. Die ersten Pläne, 2028 nochmal zusammenzukommen, um dieses Ereignis doch noch gemeinsam zu erleben, wurden übrigens schon geschmiedet.

Nele Freiberger, Miriam Mosbach

16.11.18: "First Light" unter dem Halbmond

Am 16.11.2018 hat der erste Beobachtungsabend des P-Seminars Astronomie auf dem Lehrerparkplatz des IGG stattgefunden. Die Erwartungen bei dieser spontan geplanten Beobachtung waren noch sehr überschaubar, da die meisten der Gruppe zum ersten Mal versuchten, Mond, Mars und Co. per Fernrohr zu beobachten. Ausgestattet mit einem Spiegel- und einem Linsenteleskop, Stativen und restlichem Equipment ging es zum Lehrerparkplatz. Für das Linsenteleskop war es sogar das "First Light", d.h. die erste Beobachtung unter Sternenlicht. Nach Aufbau und Montage der Fernrohre bot sich den Schülern ein großartiger Anblick des Mondes. Die Astrophotographie-Gruppe des Seminars stand auch gleich in den Startlöchern, um die ersten Bilder zu schießen. Nachdem jeder den Mond erblickt hatte, versuchten wir den Mars anzuvisieren. Dies klappte zwar, aber nur für kurze Zeit, weil die Sichtverhältnisse sich verschlechterten, sodass bald sogar der Mond nicht mehr zu erkennen war. Trotzdem waren alle zufrieden, dass der erste Versuch auf Anhieb so gut funktioniert hat. Nachdem das Equipment wieder verstaut war, wärmten wir uns die teilweise eingefrorenen Finger in der Mensa auf. Dort gab es dann noch Snacks und wir diskutierten schon über neue mögliche Ziele, die wir beim nächsten Mal anpeilen werden.

Paul Fornoff, Chiara Ginder, Pauline Weidmann